© Illustration Regina Kehn
… „Hab alles dabei“, Evi schlenkerte vielsagend mit dem Beutel.
Ich wusste überhaupt nicht, was sie meinte.
„Für die Bande“, sie sah mich vielsagend an und knallte den Beutel so heftig auf den Esstisch, dass er nur knapp meinen Teller mit Milchreis verfehlte. Oma und Opa verzogen sich ins Wohnzimmer.
Evi steckte ihren Kopf in den Beutel und zog eine Art Taschenmesser sowie eine Sprühflasche mit Desinfektionsmittel heraus.
Ich sah wohl etwas verständnislos aus, denn Evi schnappte sich das Messer und hielt es mir so dicht vor die Nase, dass ich das Leder der Hülle riechen konnte, in der es steckte.
„Das Anglermesser von meinem Vater“, sagte sie stolz. „Wahnsinnig scharf.“
„Wozu brauchen wir das?“ Ich beobachtete unruhig, wie sie am Griff des Messers zerrte, um es aus der Scheide zu bekommen.“Wir sind doch wohl keine Angel-Bande?“
„Quatsch“, Evi fuchtelte mit dem blitzenden Messer vor meinem Gesicht herum. „Wir schließen Blutsbrüderschaft. Das macht man so.“
Ich wich zurück.
„Mit dem Ding da?“
„Klar!“ Mit der rechten Hand packte Evi bereits meinen Arm, mit der linken griff sie nach dem Desinfektionsmittel und sprühte so wild damit herum, dass außer meinem Arm noch so einiges andere nass wurde. Wir mussten beide niesen…